In der Hochschulgastronomie

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Gemeinsam mit den kooperierenden Studierendenwerken setzt NEiS unterschiedliche Maßnahmen und Aktionen um.
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Abhängig von der Veranstaltungsart sind die Studierendenwerke mit ihrem gastronomischen Angebot vertreten, wie beispielsweise der Foodtruck des Studierendenwerks Bonn beim Gartenfest der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg oder zur feierlichen Amtseinführung des Green Office an der Universität Bonn.

Oder auch das Kölner Studierendenwerk, das sich unter anderem an Aktionen wie dem nachhaltigen Weihnachtsmarkt 2021 mit einem weihnachtlichen Angebot beteiligte und gemeinsam mit NEiS als Partner im Service Learning-Projekt an der Universität zu Köln kooperiert. Hierbei wird der Außenbereich der Mensa Zülpicher Straße bepflanzt, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und die Biodiversität im urbanen Raum zu fördern. 

Gästebefragungen

An der Deutschen Sporthochschule Köln hat NEiS gemeinsam mit dem Kölner Studierendenwerk und dem AStA eine Befragung der Mensagäste konzipiert und umgesetzt. Im Erhebungszeitraum von drei Wochen nahmen 962 Studierende und Mitarbeitende der Sporthochschule Köln an der Befragung teil. Neben Fragen u.a. zum Ernährungsverhalten, zur Mensanutzung und zur allgemeinen Zufriedenheit, wurden auch Fragen gestellt, die im Speziellen Themen einer nachhaltigen Verpflegung aufgreifen. Gefragt wurde bspw. nach Wünschen zum vegetarischen/veganen Angebot sowie zum Fleischangebot, dem Wunsch nach Klima- oder Tierwohl-Labels und der Zahlungsbereitschaft für Bio-/regionale Produkte oder tierische Produkte mit höheren Tierwohl-Standards.

Als Kernergebnisse lassen sich folgende Punkte festhalten. Der Wunsch nach gesünderen Gerichten sowie mehr Gemüse bei den Gästen der Sporthochschul-Mensa ist groß und das nicht nur unter den sich vegetarisch/vegan ernährenden Befragten.  Gleichzeitig ist ein besserer Nährwert (Eiweißgehalt) der veganen/vegetarischen Optionen gewünscht. Außerdem ist insgesamt ein starkes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen und eine große Offenheit bei den Befragten für Labels vorhanden. Laut Umfrage ist eine höhere Zahlungsbereitschaft, insbesondere beim Einsatz von Fleisch in höherer Qualität, gegeben. Was hier möglich wäre, gilt es in der Praxis zu testen. Speisenabfallmessungen in der Mensa der Sporthochschule Köln

Kölner Studierendenwerk blickt „in die Tonne“

Bereits im Juni 2022 wurde in der Mensa der Sporthochschule Köln eine Woche lang ein Blick auf die Speisereste geworfen (siehe Rückblick unten). Im September gingen die Messungen in der Mensa am Sportpark Müngersdorf in die zweite Runde.

Die Mensa am Sportpark Müngersdorf bietet ihren Gästen eine vielfältige Mittagsverpflegung mit drei bis vier verschiedenen Gerichten – darunter auch vegetarische und vegane Optionen – sowie ein Salatbuffet an.

Die Vermeidung von Lebensmittelverlusten leistet einen wichtigen Beitrag, um nachhaltiger zu wirtschaften. Doch wie viel des produzierten Essens landet am Ende des Tages eigentlich im Müll? Um diese Frage zu beantworten, wurden im Rahmen des Projektes NEiS und des Projektes MehrWert21 der Verbraucherzentrale NRW im Zeitraum vom 19.09- 22.09.2022 mit tatkräftiger Unterstützung vieler durch den AStA akquirierter studentischer Helfer:innen die Ausgabe- und Tellerreste erfasst und ins Verhältnis zu den produzierten Speisen gesetzt.

Mit einer Abfallquote (Abfälle im Verhältnis zur produzierten Menge) von insgesamt rund 5 % über die gesamte Messwoche zeigt sich, dass die Mensa durch die Wiederverwertung übriggebliebener Speisen bereits erfreulich wenige Abfälle verzeichnet und die Abfallquote bestmöglich optimiert.


Diagramm: Menge der Tellerreste und Anzahl der Essensteilnehmer:innen je Tag


Bei den erhobenen Tellerresten (Reste, die auf den Tellern bleiben und weggeworfen werden) hören sich die insgesamt 81 Kilogramm an fünf Messtagen viel an, bedeuten bei rund 3750 Gästen allerdings durchschnittlich nur 20 g Speisereste pro Person. Heißt, die Portionsgrößen sind gut gewählt und der Hunger unter den Sportler:innen groß genug, um keine bis wenige Speisereste liegen zu lassen. Auch die Ausgabereste (produziertes Essen, das aus der Ausgabe nicht wiederverwendet werden kann und weggeworfen wird, zum Beispiel vom Buffet)  sind mit 1,2 % sehr gering. Diese fallen überwiegend von einzelnen Komponenten aus dem Salatbuffet (Bohnen, Blattsalat, Couscous etc.) oder Soßen an. 
Damit wurden die im Juni erhobenen Zahlen bestätigt: Auch damals lag die Abfallquote (Messzeitraum 1 Tag von  5 Verpflegungstagen) bei 5% und die der Tellerreste (Messzeitraum 5 Verpflegungstage) bei 17 g pro Person.

Diagramm links: Abfallquote: Gesamtabfallmenge der Produktionsmenge; Diagramm rechts: Ausgabe- und Tellerreste der Produktionsmenge

„Wir freuen uns über das Ergebnis, welches uns bestätigt, dass die tägliche Planung der Speisen schon sehr gut kalkuliert ist.“ (Carolin Brink, B.Sc. Oecotrophologie im Fachbereich Hygiene und Qualität der Hochschulgastronomie)

„An dieser Stelle möchten wir uns gerne bei allen Helfer*innen bedanken, ohne Sie hätten wir die Messung nicht durchführen können! Ebenfalls vielen Dank an die Mitarbeiter*innen in der Mensa am Sportpark Müngersdorf, die Kolleginnen und Kollegen des Projekts MehrWert21 sowie NEiS und dem AStA der DSHS für ihr Engagement!“. (Mareike Wiggers, Leiterin der Hochschulgastronomie)

Rückblick zur Speisenabfallmessung im Juni 2022

Im Juni 2022 wurde eine Woche lang in der Mensa der Deutschen Sporthochschule Köln gemessen,  wie viele Tellerreste dort anfallen. Das Projekt MehrWert21 und das Projekt NEiS der Verbraucherzentrale NRW unterstützten dabei das Küchenteam und vielen Helfer:innen, die vom AStA organisiert wurden.

Nach einer Einführung durch das MehrWert-Projekt wurden einen Tag lang die Ausgabe- und Tellerreste beim Mittagessen akribisch erfasst und gewogen. Die erhobenen Abfallmengen wurden dann ins Verhältnis zu den produzierten Speisen gesetzt.

Bild: Verbraucherzentrale NRW

Insgesamt lag die Abfallquote der Mensa an dem Tag nur bei fünf Prozent. Von Vorteil ist im Semester-Betrieb, dass die Mensa nach der Mittagsausgabe übrig gebliebene Speisen weiterhin im Bistro anbieten kann und dass dort nur nach Bedarf nachproduziert wird, um Überschüsse von vorneherein zu vermeiden. In den Semesterferien steht jedoch nach der Mittagsausgabe kein Angebot im Bistro zur Verfügung, weshalb eine weitere Erhebungswoche im September geplant wurde.

Darüber hinaus wurden die Tellerreste für eine gesamte Verpflegungswoche erfasst. An fünf Messtagen landeten 114 Kilogramm Tellerreste in der Abfalltonne, was bei rund 7000 Gästen durchschnittlich nur 17 Gramm Reste pro Person macht. „Ich bin erstaunt, dass so viele Teller komplett leer sind“, so einer der Helfer in der Spülküche.

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